Bergsteiger*innen

Ein Berg wird geformt von vielen Bergsteiger*innen. Es entstehen viele unterschiedliche künstlerische Routen, andersartige Vorsprünge und einige knifflige Stellen, welche Herausforderung für die Kunst bedeuten. Hier stellen wir unsere Bergsteiger*innen vor:

Nicki Liszta (Backsteinhaus Produktion) 

Die Arbeiten von backsteinhaus produktion mit einer interdisziplinären Formsprache befinden sich an der Schnittstelle zwischen zeitgenössischem Tanz und Theater. Die individuelle und wiedererkennbare Handschrift ist die Erschaffung absurder Welten mit einer authentischen, realen Ästhetik. Thematisch beleuchtet backsteinhaus produktion das aktuelle Zeitgeschehen kontrovers und entwickelt mittels theatraler Überhöhung Karikaturen unserer Gesellschaft. (Foto: Alex Wunsch)

Studio Umschichten

»umschichten« arbeiten an den Schnittstellen von Kunst, Architektur und Stadtentwicklung. Sie nutzen die Kraft der Temporalität, um einen Ausnahmezustand, einen geheimen Wunsch oder ein Problem zu materialisieren und so mentale Prozesse und Diskurse über Materialkreisläufe oder Raumzukünfte und -programme in Gang zu setzen. 

Moritz Finkbeiner 

Moritz Finkbeiner ist Musiker und Multiinstrumentalist. Er spielt in zahlreichen und sehr unterschiedlichen Bands und Projekten. Darüber hinaus organisiert er ebenso vielfältige Konzerte mit "Für Flüssigkeiten & Schwingungen", derzeit in der Neuen Schachtel in der Container City des Kunstverein Wagenhalle.

Kai Fischer und der Schwäbische Online Albverein

... sind ein Stuttgarter KünstlerInnenkollektiv, welches performativ wandern geht: online und offline. In tagelangen Performances besteigen wir als erste den höchsten Berg des Sonnensystems auf dem Mars, erklären Google Maps zu unserer Galerie, oder laufen acht Stunden um ein Haus herum und hinterlassen einen Trampelpfad als ephemere Skulptur. Der geografische Ort verliert an Bedeutung, zugleich entstehen neue Breiten. Virtuelle und reale Welt verschränken sich, Aktionen in der einen Sphäre wirken sich auf die andere aus. Ein Spiel aus Land Art und Cyber-Land Art entsteht.

Karin sauerbier

Karin Sauerbier – Dipl. Kommunikations-Designerin und freie Künstlerin. Lebt und arbeitet in Stuttgart. Wahrnehmungen, Beobachtungen und Veränderungen werden zu Konzepten – entwickeln Motive. In Linien, Farben und Formen. Stets ist sie auf der Suche nach dem Besonderen: Die stille Zeit der Nacht, die Bedeutung von Orten, die Definitionen von Räumen – weit und unfassbar. Lebensräume und Lebensorte. Verortungen. Ortswechsel – über das Aufbrechen und das Ankommen. Ständige Veränderung. Alles im Fluss – Ort, Raum und Zeit. Festgehalten auf Leinwand und Papier oder umgesetzt in verschiedenen Materialien. Vielfältige Erfahrungen aus unterschiedlichen Arbeitsbereichen, Aufgaben und Kulturen fließen in ihre Kunst, Aktionen, Kunst-Workshops sowie in die Arbeiten als Kommunikations-Designerin ein.

Stefan Rohrer

Stefan Rohrer gehört zu den erfolgreichsten Bildhauern seiner Generation im deutschen Südwesten. In seinen Werken verwandelt er Autos, Motorroller und andere Fahrzeuge in phantastisch rasante Raumgebilde. Er zerlegt seine Gefährte, staucht, dehnt, zerrt sie zu lackglänzenden Schlingen und Spiralen.

Kestas Svirnelis

Kestutis Svirnelis studierte von 1997–2002 Bildhauerei an der Kunstakademie in Vilnius/Litauen und setzte sei Studium von 2002–2009 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart fort. 2007 ermöglichte ihm ein Erasmus-Stipendium einen halbjährigen Aufenthalt in Madrid/Spanien. Er kreiert kinetische, aufblasbare und mit den Besucher*innen interargierende Objekte.

Justyna Koeke

Justyna Koeke sucht vor allem die Berührung von Kunst und Wirklichkeit. Mit ihrer Kunst möchte sie Impulse geben, die Haltung, Wahrnehmung und Handeln beeinflussen und kombiniert so künstlerisches Schaffen mit politischem Aktivismus. Gerade in diesem Bereich wird Kunst nahbar, hier ist die Auseinandersetzung mit verschiedenen Akteur·innen essentiell.

Iraj Esmaeilpour Ghoochani

Iraj Esmaeilpour Ghoochani ist ein im Iran geborener Künstler,
der theoretische Entwicklungen ethno-psychoanalytischer Bestrebungen
in den Akt der Malerei einbezieht.
Nach der„grünen Revolution“ in Iran (2009) musste er das Land
und seine Arbeit als Creative Director bei einer Zeitung
aus politischen Gründen hinter sich lassen.
Sein Weg führte ihn nach Deutschland, wo er promovierte.
Hier ist er nun als visueller Anthropologe aktiv. In seiner Arbeit bietet er
eine Neuverhandlung der Begriffe Orientalismus und Lacanianische Psychoanalyse
im Bereich von Fotomontagen, Gemälden, Skulpturen, Konzeptkunst u.v.m.
und konzentriert sich darauf, spezifische Erfahrungen zwischen verschiedenen Realitätssystemen erlebbar zu machen.

David Baur

David ist der kreative Kopf und Geschäftsführer von Schönrein. Er hat die Firma 2018 gegründet und dieses kleine, feine Unternehmen ins Leben gerufen. Neben Schönrein tragen unter anderem der Comic-Charakter Gott2000 und die Malbox „Bauer's Selfpaint“ seine Handschrift. Denn David ist nicht nur High-End-Sextoy-Macher und -Designer, er ist auch Künstler, Tüftler und Erfinder.

Sylvia Winkler

Sylvia Winkler kommt aus Salzburg und hat schon immer Seen, Flüsse, Meere und Schwimmbäder den Bergen vorgezogen. Höchster je erreichter Punkt war die tibetisch-chinesische Stadt Shangri-La/Zhongdian auf 3200 m.ü.M. Durch die Projektleitung von Monte Bruno und das Bergsteiger*innen Programm hat Sylvia ihr Verhältnis zur alpinen Welt neu definiert.

Florian Feisel

Florian Feisel, 1972 in Gummersbach geboren, wollte zunächst Schiffskoch werden bis ein Ex-Häftling (der zweitweise bei der Familie untergekommen war) ihm mit 10 Jahren ein paar Zaubertricks beibrachte und die Liebe zur Schaustellerei weckte. Nach drei Jahren Schauspielschule in Mainz fühlte er sich staatlich geprüft und zum Maskentheater berufen. Die Begegnung mit den ungeheuerlichen Möglichkeiten des Figurenspiels führte ihn 1999 an die Hochschule „Ernst Busch“ nach Berlin. Nach Abschluss des Studiums der Puppenspielkunst reiste er mit Solostücken unter anderem nach Taiwan, Pakistan und Mexiko und durch das östliche Europa. Mit dem Figurentheater Wilde & Vogel zeigte er Produktionen bis in die USA und nach Japan. Die aufblasbaren Gestalten babelfishlaboratoriums gastierten auf Festivals von Holland bis Südafrika. Seit 2006 ist er auch als freier Regisseur tätig und setzt den Schwerpunkt auf performative Bühnenexperimente sowie Installationen. Als Grenzgänger zwischen den Künsten untersucht er den eigenen Körper als Objekt und experimentiert mit dem Mensch als Material und bereichert seit 2012 alls professur im Studiengang Figurentheater die Wissensstände seiner Student*innen an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart.

Martina Wegener

Die A.l.m. wird seit 2019 von Martina Wegener als Atelier genutzt und bietet gleichzeitig einen Raum, an dem gemeinsam mit eingeladenen Künstler*innen neue Ideen entwickelt werden. Dabei wird die Umgebung von A.l.m. mit den mitgebrachten Fähigkeiten und Arbeiten der Künstler*innen kombiniert. Es entstehen utopische Konzepte, die sich situationsbedingt im und durch den Raum ergeben. Die Ergebnisse werden dann in Form von Ausstellungen, Konzerten oder Performances der Öffentlichkeit präsentiert. Ehemals als Kunstprojekt „Rosensteinalm“ von der Künstlerin Gabriela Oberkofler initiiert, zeigt diese Transformation unter Martina Wegener das Potenzial der einzelnen Container. Sie bieten stets Raum für neue Konzepte und sind Leerflächen, die unterschiedlichsten Nutzungen zur Verfügung stehen. Beim Sommerfestival „Monte Bruno und das Bergsteiger*innen Programm“ des Kunstverein Wagenhalle findet die mittlerweile vierte Ausstellung „p.A.l.m.“ mit Steffi Westermayer, Marion Kohler, Alice Schubitz und Aaren Gem Twiner statt.

baubotanik brachfläche

Bureau Baubotanik

Bureau Baubotanik steht für die Integration der Lebensprozesse unserer pflanzlichen Umwelt in die Architektur. Die Baubotanik kombiniert dabei lebende Pflanzen und herkömmliche Bauteile, ist also eine Mischkonstruktion. Damit reagiert das Bureau auf das gestiegene Interesse an der Integration von bionischen und biotechnologischen Strukturen und Systemen zur Lösung spezifischer technischer Probleme innerhalb der Architektur. Die beiden Architekten Hannes Schwertfeger und Oliver Storz konzentrieren sich auf die funktionalen Eigenschaften von Ökosystemen und legen ihr Augenmerk auf einen gleichwohl technischen wie auch ästhetischen Entwicklungsprozess, der auf Grund des Wachstums und der Veränderung der Pflanzen selbst nie fertig ist, sodass auch das Gebäude immer wieder seine Ästhetik verändert.